„!Respect“ – Damit Kinder besser lernen

Die Grundschule An der Bergkante hat „!Respect“ im Programm

Hille. Stefan Grotthaus (Rektor der Grundschule An der Bergkante) und Oliver Henneke (!Respect-Coach und Mitgründer) stellen das Projekt „!Respect“ vor. Aufgrund der unterschiedlichen Kulturen und den daraus resultierenden Konfliktpotenzial, die innerfamiliär erlernt werden, leistet das Programm „!Respect“ einen wichtigen Beitrag zu einem besseren Miteinander.

!Respect-Training

Oliver Henneke (!Respect-Coach) führt Bewegungsspiele mit den Kindern an der Grundschule An der Bergkante durch. Foto: © Stefan Grotthaus

Das Projekt „!Respect“ wurde bereits vor 13 Jahren ins Leben gerufen. Es geht darum, Kindern einen respektvollen Umgang miteinander zu vermitteln, der die Sozialkompetenzen nachhaltig modifizieren soll. Von Beginn an waren die „!Respect“-ler daher seit dem Jahr 2007 in Grundschulen unterwegs. Das wichtigste Ziel dabei, berichtet Projektleiter Oliver Henneke: „Die Kinder sollen lernen offen und frei aufeinander zuzugehen.“ Mit kooperativen Spiel- und Übungsformen lernen die Kinder Rituale zu einer gewaltfreien Konfliktbewältigung. Durch das spielerische Vermitteln fällt es den Kindern leichter am Ball zu bleiben. Auch neue Kinder, die durch Schulwechsel dazu kommen, werden miteinbezogen. Sie lernen die Konfliktlösungsstrategien durch ihre neuen Mitschüler kennen.

In der Grundschule An der Bergkante werden die Kinder an beidem Standorten – Rothenuffeln und Oberlübbe – erstmalig in Rahmen des !Respect-Projektes geschult. „Ein wesentliches Ziel unserer Schule ist es, die Kinder zu selbstbewussten, selbstständigen und starken Persönlichkeiten zu erziehen. Dazu zählt insbesondere ein eigenständiges, sozialverträgliches Konfliktlöseverhalten. Genau an dieser Stelle unterstützt uns das !Respect-Training hervorragend, da es mit den Kindern spielerisch und bewegungsreich Strategien zur Konfliktlösung einübt. Das !Respect-Training hat für uns eine Alltagstauglichkeit, da das Erlernte von den Kindern auch im außerschulischen Bereich angewandt werden kann. Zudem hat es eine Zukunftsbedeutung, da die Schülerinnen und Schüler die Strategien in der weiterführenden Schule und auch in ihrem späteren Leben verwenden können. Ebenso gefiel es uns sehr gut, dass das Projekt nicht hinter verschlossenen Klassentüren stattfand, sondern alle mit einbezogen wurden – Kinder, Lehrkräfte, Mitarbeiter und Eltern. Unser Kollegium ist optimistisch, dass sich durch das Projekt das Lernklima verbessen wird und die Pausen für Lehrkräfte wie Kinder entspannter werden.“, so äußert sich der Schulleiter Stefan Grotthaus, dem das Projekt besonders am Herzen liegt.

Die Kinder und ihre Klassenlehrer*innen erhalten jeweils drei Doppelstunden. Dadurch, dass alle Kinder involviert werden, sprechen auch alle Kinder in konfliktreichen Situationen die gleiche Sprache: 1. Das „Stopp“ sagen: Die Kinder lernen auf verschiedene Weise zu artikulieren, dass sie beispielsweise beim Ärgern auf dem Pausenhof in Ruhe gelassen werden wollen. 2. Eine Aufsichtsperson holen: Wenn die Artikulation nicht ausreicht, lernen die Kinder aktiv Aufsichtspersonen zur Schlichtung dazu zu holen. 3. Hilfe suchen: Sollten wie im Normalfall die ersten zwei Schritte nicht ausreichen, lernen die Kinder sich zusätzlich Hilfe zu holen. Neben dem Training der Kinder ist die Schulung der Lehrer und die Aufklärung der Eltern bei Elternabenden vorgesehen.

Finanziert wird das Projekt von der Stiftung Sparda Bank in Hannover mit jährlich 100.000 € für Projekte in OWL, Niedersachsen und Bremen, die dem sozialen Lernen oder der Gewaltprävention dienen. Tonja Willers (Stiftungsmanagerin der STIFTUNG Sparda-Bank in Hannover) erklärt dazu: „Bildung ist der beste Weg, sozialem Ungleichgewicht zu begegnen, die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft zu stärken und die individuellen Chancen auf ein erfülltes Leben zu verbessern. Darum ist es uns wichtig, in unseren Bildungsinstitutionen eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der Lernen Freude bereitet und Leistung möglich wird. Das Konzept von !Respect hat uns überzeugt, und daher unterstützen wir diese Initiative gerne“.

Text: Annette Olenberg