Gegen Rassismus und Ausgrenzung

 Im vergangenen Jahr war das Theaterspiel Witten zu Gast an der Real- und Sekundarschule Fürstenberg und am Mauritius Gymnasiums in Büren. (Archivfoto: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Michaela Pitz)

Im vergangenen Jahr war das Theaterspiel Witten zu Gast an der Real- und Sekundarschule Fürstenberg und am Mauritius Gymnasiums in Büren. Foto: Kreis Paderborn, Michaela Pitz

Kreis Paderborn. Die Zeitzeugen des Nationalsozialismus werden immer weniger. Beate Albrecht vom Theaterspiel Witten möchte ihnen auch in Zukunft eine Stimme geben und hat das Stück „ÜberdasLeben oder meine Geburtstage mit dem Führer“ geschrieben. Das Kreisjugendamt Paderborn holt das Stück am Dienstag, 14. November, und am Mittwoch, 15. November, an die Schulen im Kreis Paderborn. Noch bis Freitag, 26. Mai können sich die Schulen für eine der beiden Aufführungen bewerben.

„Auch heute begegnen wir noch Rassismus und Ausgrenzung. Das Theaterstück ist ein Türöffner, um über die Themen zu sprechen“, sagt Carlos Tomé. Er kümmert sich im Kreisjugendamt um den Kinder und Jugendschutz und begleitet die teilnehmenden Schulen vor und nach der Theateraufführung und stellt ergänzendes Material für den Unterricht zur Verfügung.

„Theater vermittelt viele Eindrücke und Emotionen, wirft aber auch Fragen auf. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler nach dem Theaterstück abgeholt und die Themen vertieft behandelt werden“, sagte Tomé. Dabei arbeitet das Jugendamt auch mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiten der Jugendzenten und Häusern der offenen Tür vor Ort zusammen. „Die Schülerinnen und Schüler lernen ihre lokalen Ansprechpartner kennen und können direkt Fragen zum Thema stellen oder Probleme ansprechen“, sagt Tomé.

Das Stück „ÜberdasLeben oder meine Geburtstage mit dem Führer“ basiert auf Erzählungen von Zeitzeugen, die das Konzentrationslager Ravensbrück überlebt haben. In der Recherchephase war das Ensemble um Autorin Beate Albrecht eine Woche lang in der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück. Dort hat sich das Team oft gefragt, wie man von diesem Ort erzählen kann, von dem Leid, dem Unrecht und er Grausamkeit. „Wir haben uns unter anderem deshalb für eine Darstellung mit Tanz und Musik entschieden – bewusst auch in der Passage, wo angesichts von Terror und Unmenschlichkeit nicht nur uns die Worte fehlen“, sagt Albrecht.

Das Theaterstück ist für Schülerinnen und Schüler ab elf Jahren geeignet. Es erzählt von Anni. Zu Hitlers Machtübernahme ist sie neun Jahre alt. Sie schließt sich einer Gruppe von Jugendlichen an, die aktiven Widerstand gegen die Nationalsozialisten leistet, für ein gerechtes Leben und ums Überleben kämpft. Am Ende des Stückes steht die Botschaft, dass es jeden Tag nötig ist, sich für Demokratie und Menschlichkeit einzusetzen.

Das Stück gewann 2014 den ersten Preis beim Jugendtheaterfestival „TheaTrend“ in Hilden.

Interessierte Schulen werden gebeten, eine formlose Bewerbung an das Kreisjugendamt Paderborn (Aldegreverstraße 10-14, 33102 Paderborn) zu richten. Dabei geben sie u.a. an, wie der Inhalt des Stückes nachgearbeitet werden soll (z.B. im Unterricht, mit Kooperationspartnern, etc.). Dazu sollte der Standort der Schule, die Klasse, die Anzahl der Schülerinnen und Schüler und der Wunschtermin der Aufführung genannt werden.

Ansprechpartner ist Carlos Tomé unter der Telefonnummer 05251 308-5122 oder per E-Mail unter tomec@kreis-paderborn.de.